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Sanieren trotz Heizungsgesetz-Aus

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Das „Heizungsgesetz“ steht vor dem Aus. Die Debatten um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) haben viele Menschen verunsichert und oft Investitionen verzögert. Jetzt ist klar: Es wird neue Regeln geben. Doch wie diese aussehen und welche Förderungen kommen, bleibt ungewiss. Die Folge: Viele zögern erneut. Warum Abwarten oft die schlechtere Wahl ist, und worauf Modernisierer und Kaufinteressierte jetzt achten sollten, erklärt Immobilienexperte Oliver Adler.

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Sanieren trotz Heizungsgesetz-Aus

Förderung unklar – was Sanierer und Kaufinteressierte jetzt wissen sollten

Warum Abwarten oft die schlechtere Wahl ist, und worauf Modernisierer und Kaufinteressierte jetzt achten sollten, erklärt Oliver Adler, Immobilienexperte der Bausparkasse Schwäbisch Hall.


Sanierung: Wer geplant hat, sollte loslegen
„Wer eine Sanierung geplant und bereits eine Energieberatung eingeholt hat, sollte sein Vorhaben nicht unnötig aufschieben. Die künftige Förderung ist noch unklar, und bis sie in Kraft tritt, können Monate vergehen“, rät Oliver Adler. „Es ist sinnvoll, die aktuell gültigen Förderprogramme zu nutzen.“

Viele Hausbesitzer handeln bereits: Zwischen Januar und April gingen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) über 70.100 Anträge auf die Zuschüsse der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ein – ein Anstieg von fast 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gefragt sind Maßnahmen an der Gebäudehülle sowie Fachplanung und Baubegleitung. Das BAFA fördert außerdem Einzelmaßnahmen zur Heizungsoptimierung, an der Anlagentechnik oder der Wärmeerzeugung – etwa einen Heizungstausch, bei dem der Staat aktuell bis zu 70 Prozent der Kosten übernimmt.

Der Rat des Experten ist eindeutig: „Es lohnt sich derzeit, die Förderprogramme im Detail zu prüfen, sich anhand seiner konkreten Immobilie beraten zu lassen und dann loszulegen!“ Eine Ausnahme macht er jedoch beim Heizungstausch: „Wenn eine neue Heizung technisch noch nicht notwendig ist, kann gewartet werden, denn der Fokus der angekündigten GEG-Reform liegt auf dem so genannten Heizungsgesetz.“ Dennoch sollten sich Eigentümer nicht darauf verlassen, dass fossile Heizungen langfristig eine gute und günstigere Option bleiben – spätestens ab 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen, bleibt der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen – wie beispielsweise Wärmepumpen – eine wichtige Stellschraube.

Ein weiteres Argument sind die künftigen Kosten: Der CO₂-Preis wird fossile Brennstoffe wie Öl und Gas in den nächsten Jahren unweigerlich verteuern. Experten gehen davon aus, dass die Kosten ab 2027 deutlich steigen könnten, wenn der CO₂ Preis nicht mehr fix ist, sondern sich auf einem freien Handelsmarkt bildet. Auch das spricht für die Sanierung, sagt Adler und warnt: „Wer jetzt nicht plant, riskiert später doppelte Kosten: steigende Energiekosten, ausgelastete Handwerker, höhere Sanierungskosten und möglicherweise niedrigere Zuschüsse – denn es ist nicht gesagt, dass die neuen Förderungen höher ausfallen werden.“

Sanierungsbedürftige Immobilie kaufen? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Kaufinteressierte, die bereits ein passendes Bestandsobjekt gefunden haben, sollten aktiv werden, denn: Aktuell sind die Zinsen stabil und die Preise noch relativ moderat. Doch es zeichnet sich allmählich eine Tendenz nach oben ab. Wer sich für eine Immobilie mit schlechterer Energieeffizienz entscheidet, sollte frühzeitig einen Energieberater hinzuziehen und Bausubstanz sowie Sanierungsaufwand professionell bewerten lassen. So können Käufer finanzielle Überraschungen vermeiden. Denn: „Wer gut vorbereitet ist, kann schnell handeln“, sagt Oliver Adler. Eine erste Einschätzung kann auch ein zertifizierter Modernisierungsberater in einem kostenlosen Gebäudecheck geben.

Fördermittel für Sanierung: Was sich künftig ändern soll
Laut Koalitionsvertrag sollen die Förderung und Sanierung planbarer, einfacher und flexibler werden. Geplant ist auch ein Wechsel der Förderlogik: Künftig soll die CO₂-Einsparung anstatt des Endenergieverbrauchs im Mittelpunkt stehen. Das kann Sanierungen günstiger, schneller amortisierbar und praktikabler machen. Eine attraktivere Förderung könnte zudem den Markt von Bestandsimmobilien beleben – ein wichtiger Faktor angesichts des angespannten Wohnungsmarkts. Dafür sind jedoch rasch konkrete Regelungen nötig. Das Wirtschaftsministerium hat eine Reform des GEG bis Jahresende angekündigt. Bis dahin gilt: „Solange keine neuen Regeln in Kraft getreten oder künftige Förderungen konkret sind, lohnt sich die Nutzung der bestehenden Programme. Was sicher ist, sollte gesichert werden“, rät der Experte.

Fazit: Nicht warten, sondern vorbereiten und handeln
Auch wenn vieles unklar ist: Die Zeichen stehen auf Handeln. Wer jetzt plant, kann sich Fördermittel sichern, Handwerkerkapazitäten nutzen und Energiekosten langfristig senken. Was man hat, hat man – und staatliche Fördermittel gehören eindeutig dazu. Denn: Dass künftig deutlich großzügiger gefördert wird, ist unwahrscheinlich. Oliver Adler bringt es auf den Punkt: „In der aktuellen Lage gewinnt nicht, wer abwartet – sondern wer klug vorbereitet ist und dadurch doppelt profitiert.“

Wer auf eine Wärmepumpe umsteigt, heizt nicht nur effizienter, sondern profitiert auch von staatlicher Förderung. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Wärmepumpe: Kühlen im Sommer, effizient heizen im Winter

Warum sich der Umstieg jetzt lohnt

Die heißen Tage der letzten Wochen haben in vielen Haushalten den Wunsch nach einer Klimaanlage geweckt. Doch Klimaanlagen sind oft nicht klimafreundlich. Eine bessere Lösung: die Wärmepumpe. Ihre Vorteile sprechen für sich: Sie heizt effizient, kühlt nachhaltig und spart langfristig Kosten – dank attraktiver Förderungen. Thomas Billmann, Modernisierungsberater bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, erklärt, warum sich die Umrüstung lohnt und warum Immobilienbesitzer nicht zu lange warten sollten.

Aus aktuellem Anlass: Wärmepumpe als Klimaanlage

Wenn die Temperaturen steigen, wird es in vielen Häusern unangenehm warm. Was viele nicht wissen: Wärmepumpen sind eine nachhaltige Alternative zur Klimaanlage. Dabei gibt es zwei Varianten:
Die passive Kühlung von Erd- oder Grundwasserwärmepumpen nutzt die natürliche Kälte aus der Umwelt und sorgt für eine moderate Temperatursenkung, ersetzt allerdings die klassische Klimaanlage nicht. Weil nur die Umwälzpumpe in Betrieb ist, ist diese Variante besonders energieeffizient und kostengünstig.
Die aktive Kühlung ist mit Luft-Wasser- oder Luft-Luft-Wärmepumpen möglich. Die Wärmepumpe entzieht dem Haus aktiv Wärme, was für eine stärkere Kühlung sorgt – aber auch mehr Strom verbraucht. Die Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann daher sinnvoll sein.

„Für beide Kühlmethoden sind Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen sowie eine gute Dämmung notwendig“, erklärt Thomas Billmann. „Wer seine bestehende Wärmepumpe um eine Kühlfunktion erweitern möchte, zahlt dafür etwa 1.000 Euro. Heizungsbauer oder Energieberater können die beste Lösung für den Einzelfall empfehlen.“

Vorteile der Wärmepumpe: Das spricht für eine Umrüstung

Die Möglichkeit zu kühlen ist nur einer von vielen Vorteilen moderner Wärmepumpen. Ein zentraler Pluspunkt: die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser. Das schafft mehr Versorgungssicherheit.
Auch finanziell kann sich die Umrüstung lohnen: Langfristig sinken die Betriebskosten – vor allem angesichts des steigenden CO₂-Preises –, aber auch bereits kurzfristig bringt die Kombination mit Eigenstrom aus einer Photovoltaikanlage Vorteile. Und: Die Immobilie gewinnt langfristig an Wert. Darüber hinaus gelten Wärmepumpen als besonders nachhaltige Heiztechnologie und verursachen deutlich weniger CO₂-Emissionen als herkömmliche Heizsysteme. „Und nicht zuletzt punkten sie bei der Effizienz: Moderne Geräte erzeugen mit 1 kWh Strom bis zu 4 kWh Wärme – das ist ein Wirkungsgrad von rund 400 Prozent. Zum Vergleich: Gasheizungen schaffen maximal 100 Prozent“, betont der Experte.

Voraussetzungen für die Umrüstung: Das müssen Eigenheimbesitzer im Vorfeld bedenken

Nicht jede Immobilie ist für eine Wärmepumpe geeignet. Vor der Umrüstung sollten folgende Punkte geprüft werden:

1. Heizsystem und Vorlauftemperatur: Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet, sollte die sogenannte Vorlauftemperatur – also die Temperatur des Heizwassers – möglichst niedrig sein, idealerweise zwischen 35 und 45 °C. Besonders gut geeignet sind daher Fußbodenheizungen. Sie arbeiten großflächig und mit niedrigen Temperaturen. Auch moderne Niedertemperatur-Heizkörper können eine Alternative sein.

2. Heizenergiebedarf: Ein weiterer wichtiger Faktor ist der jährliche Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser. Als Richtwert gelten maximal 100 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche. Liegt der Bedarf darüber, sind Dämmmaßnahmen an Fassade, Dach oder Fenstern sinnvoll. Eine gute Dämmung senkt den Energieverbrauch und erhöht die Effizienz der Wärmepumpe.

Das Fazit vom Experten: „Wer vor der Umrüstung fachkundig prüft, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann langfristig von niedrigeren Betriebskosten, mehr Wohnkomfort und einer besseren Klimabilanz profitieren.“

Wärmepumpe und Photovoltaikanlage clever kombinieren

Besonders wirtschaftlich wird die Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Denn der selbst erzeugte Strom kann direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden – vor allem, wenn gerade viel Solarstrom zur Verfügung steht. Das sorgt dafür, dass mehr Eigenstrom selbst verbraucht wird und steigert die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage zusätzlich. „Ideal ist es, die Wärmepumpe frühzeitig in die PV-Planung einzubeziehen, damit beide Systeme optimal aufeinander abgestimmt sind – technisch und wirtschaftlich“, rät der Experte.

Förderungen und Finanzierung: Wärmewende mit finanzieller Rückendeckung

Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe ist mit Investitionskosten verbunden – doch staatliche Förderprogramme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) helfen, diese Hürde zu senken. Mit dem KfW Zuschuss Nr. 458 werden bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert – gedeckelt auf 30.000 Euro, was eine maximale Fördersumme von 21.000 Euro ergibt. Die Förderung setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

▪ 30 Prozent Basisförderung für den Heizungstausch,
▪ 20 Prozent Klimageschwindigkeitsbonus für das Ersetzen funktionstüchtiger, mindestens 20 Jahre alter Anlagen (z. B. Gas-, Öl-, Kohle-, Biomasseheizungen, Gasetagen- oder Nachtspeichergeräte),
▪ 5 Prozent Effizienzbonus für besonders klimafreundliche Systeme, z. B. bei der Nutzung von Erd- oder (Ab-)Wasserwärme oder natürlichen Kältemitteln,
▪ 30 Prozent Einkommensbonus für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro jährlich.

„Wichtig: Um das Maximum aus der Förderung herauszuholen, müssen die Voraussetzungen genau geprüft werden“, betont Billmann. „Wer bereits eine Energieberatung durchgeführt hat, sollte nicht zu lange warten, da neue Regelungen und mögliche Kürzungen der Förderung zum Jahresende angekündigt sind.“ Schon jetzt steigt die Zahl der BEG-Förderanträge, wie aktuelle Zahlen des BAFA zeigen.

„Der Umstieg auf eine Wärmepumpe ist eine zukunftssichere Entscheidung“, fasst Thomas Billmann zusammen. „Für Immobilienbesitzer oder Hausbesitzer in spe, für die sich eine Wärmepumpe lohnt, gilt: Wer frühzeitig umrüstet, profitiert von niedrigeren Betriebskosten, staatlicher Förderung und mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien. Und: Die Sommer werden nicht kühler – die Doppelfunktion der Wärmepumpe ist ein weiterer Pluspunkt.“




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